Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 192: Jetzt bin ich dran

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Chapter 192: Jetzt bin ich dran

Ethan bewegte seine Füße nicht.

Er beobachtete einfach weiter.

Seine Atmung blieb ruhig. Seine Hand ruhte noch immer in der Nähe des Griffs seiner Klinge, aber er hatte sie noch nicht berührt.

Er wartete, maß ab.

Denn er wusste, dass sich alles ändern würde, sobald er den ersten Zug machte.

Der Wald würde wieder erwachen. Der Lärm würde zurückkehren. Die anderen würden die Erschütterung spüren und sich auf eine weitere Runde des Chaos vorbereiten.

Aber für jetzt war dieser kurze, gedehnte Moment der Stille etwas, das er nutzen konnte.

Er lächelte nicht.

Aber seine Augen verengten sich leicht, nicht aus Angst, sondern aus Konzentration.

Und als die Bestie begann, sich zu ducken, um diesmal wirklich anzugreifen—

Ethan atmete aus, langsam und gleichmäßig.

Dann machte er einen kleinen Schritt nach links.

Gerade genug, um den ersten Schlag zu provozieren.

Die Bestie setzte ihre Vorderpfoten hart auf.

Ihre Muskeln spannten sich an.

Und kurz bevor sie sprang—

Bewegte sich Ethan.

Aber der Kampf hatte noch nicht begonnen.

Nicht wirklich.

Er war nicht hier, um jetzt zu gewinnen.

Er war hier, um sie wegzulocken.

Die Bestie sprang, mit gefletschten Zähnen und Augen, die auf Ethans Brust fixiert waren, erwartend, dass er wie Beute ausweichen würde.

Aber Ethan rannte nicht. Er trat zur Seite, ruhig, abgemessen, und ließ die Bestie mit nur einem Hauch Abstand zwischen ihnen vorbeiziehen.

Ein geschmeidiger Seitenschritt und eine halbe Drehung seines Körpers reichten aus. Die Kreatur landete hart auf dem Boden, wo er gerade noch gestanden hatte, und drehte sich mit einem Knurren um.

Ethan ging wieder. Keine Eile in seinen Schritten, aber auch kein Zögern. Jeder Schritt war bewusst und führte die Kreatur weg vom Moosgrabem und weiter in die unebene Erhebung, die sich dahinter erstreckte.

Die Bestie folgte.

Sie brüllte nicht wieder. Sie stürmte nicht wild vorwärts. Sie verfolgte ihn jetzt nur noch, ihre schweren Schritte drückten sich mit stetiger Kraft in den Boden.

Ihre Augen glühten schwach unter dem Blätterdach, ein Licht, das nicht natürlich war, aber auch nichts Magischem gehörte. Reiner Instinkt. Reine Tötungsabsicht.

Die Bäume wurden weniger, als sie ein kleines Plateau erreichten. Gebrochene Äste und niedrige Büsche kennzeichneten das Gebiet, als ob etwas Größeres kürzlich hindurchgegangen wäre.

Vielleicht eine andere Bestie. Vielleicht auch nicht. Ethan war das egal.

Er erreichte den Rand des Plateaus und hielt an. Hier war gerade genug Platz. Das Gelände fiel am anderen Ende ab und bot ihm einen Hang, mit dem er spielen konnte.

Felsen zum Benutzen. Genug offenes Gelände zum Ausweichen, aber nicht so viel, dass die Kreatur frei laufen konnte.

Das würde reichen.

Ethan drehte sich um.

Seine Hand glitt zu seinem Schwert.

Aber er zog es noch nicht.

Die bronzene Bestie blieb am Rand der Lichtung stehen. Ihr Atem hatte sich vertieft, nicht aus Erschöpfung, sondern mit Absicht.

Sie senkte ihre vordere Hälfte wieder, spreizte ihre Krallen, die Schultern rollten nach vorne, als ob sie versuchte, den Boden niederzudrücken, bevor sie von ihm explodierte.

Ethans Finger bogen sich einmal um den Griff.

Er atmete wieder aus, diesmal langsamer.

Dann sprach er leise, nicht laut genug, dass jemand außer ihm selbst es hören konnte.

"Jetzt bin ich an der Reihe."

Die Bestie bewegte sich zuerst.

Sie stürmte ohne Vorwarnung los, ihre Beine hämmerten wie Schmiedehämmer auf den Boden, und zum ersten Mal, seit sie sie entdeckt hatten, zeigte sie ihre wahre Geschwindigkeit.

Ethan stellte sich ihr direkt entgegen. Aber nicht, um zu kollidieren. Noch nicht.

Im letzten Moment wich er wieder aus, ein sauberer, präziser Winkel, gerade genug, um dem Aufprall zu entgehen. Als er sich bewegte, kam seine Klinge frei.

Das Metall glitt lautlos heraus. Ein Schritt, eine Drehung, und ein scharfer Schnitt traf unter dem Vorderbein der Bestie.

Nicht tief. Nicht, um zu töten. Nur zum Testen.

Ein Funkenregen flog vom Aufprall weg.

Die Klinge hatte etwas unter dem Fell getroffen—harte Rüstung, verdickt durch Zeit und Druck.

Ethan bemerkte den Widerstand, dann rollte er sich weg, als die Bestie sich schneller als erwartet drehte und ihr volles Gewicht schwang, um ihn gegen den Grat dahinter zu schleudern.

Er wurde nicht getroffen.

Aber es war knapp.

Die Kreatur drehte sich, wirbelte einen Sprühregen aus Erde auf und stürzte sich erneut auf ihn, diesmal schneller, als hätte sie ihn als echte Bedrohung registriert.

Ethans zweiter Schlag landete quer über den Rippen.

Wieder nicht, um zu töten. Noch nicht.

Es ging nicht darum, sie zu überwältigen. Es ging darum, sie zu verstehen.

Und jede Sekunde gab ihm mehr.

Die Art, wie sie zuerst ihre Hinterbeine aufsetzte. Die Art, wie sie zuschlug, war vorhersehbarer, wenn sie brüllte. Die Art, wie sie ihren Nacken schützte, ohne es überhaupt zu merken.

Sie hatte Gewohnheiten.

Und Gewohnheiten konnten gebrochen werden.

Der dritte Zusammenstoß kam mit einem lauten Aufprall. Die Bestie täuschte links an und schlug rechts zu, traf Ethans Schulter mit einem streifenden Schlag.

Er drehte sich mit dem Aufprall, absorbierte die Kraft und bewegte sich zurück, anstatt Widerstand zu leisten.

Er glitt fünf Schritte über den Boden und hielt sauber an.

Dann stürmte er wieder nach vorne.

Sein Schwert schnappte entlang ihres Vorderbeins nach unten und zog diesmal eine flache Linie dunklen Blutes.

Sie heulte auf—nicht vor Schmerz, sondern vor Wut. Eine Reaktion. Ein weiteres Zeichen.

Ethan wich wieder zurück, gab ihr Raum zum Angriff, lockte den Schwung.

Der Kampf verwandelte sich in ein Muster, einen Rhythmus.

Die Bestie schlug hart und wild zu. Ethan bewegte sich in präzisen, schneidenden Bögen. Er verschwendete nie Energie.

Jeder Hieb hatte einen Zweck. Jeder Block wurde zu einem Konter. Jeder Atemzug wurde mit Bedacht genommen.

Er versuchte nicht, mit roher Gewalt zu gewinnen. Das wäre töricht gewesen. 𝘧𝓇ℯ𝑒𝓌𝑒𝑏𝓃𝘰𝘷𝘦𝘭.𝒸ℴ𝓂

Er zerlegte sie.

Zuerst die Vorderbeine, immer und immer wieder, bis ihr Gewicht sich langsamer zu verlagern begann.

Dann die Gelenke nahe ihrer Schultern, scharfe Schläge, die das Gleichgewicht stören sollten.

Er duckte sich unter einem weiteren Angriff hindurch und hinterließ einen sauberen Schnitt quer über ihren Oberschenkel.

Ein weiteres Heulen.

Ein weiteres Taumeln.

Aber immer noch kam sie.

Ihre Kraft war echt. Bronze Rank war nichts, worüber man lachen konnte. Ein einziger Treffer mit voller Kraft könnte Knochen zermalmen.

Aber Ethan stand nicht da, um Kraft zu messen.

Er zeigte Kontrolle.

Und jedes Mal, wenn die Bestie zustieß, bestrafte er sie.

Zwei weitere Schritte vorwärts. Eine Finte.

Ein Schnitt über die Rippen.

Er trat zurück. Wartete.

Sie schlug nach seinem Kopf. Er ging in die Hocke und schnitt hinter ihr Knie.

Der Boden bebte erneut, als die Kreatur leicht einknickte. Nicht genug, um zu fallen. Aber sie verlor ihren Vorteil.

Der nächste Zusammenstoß ereignete sich in der Mitte der Lichtung.

Die Bestie brüllte und sprang, das volle Körpergewicht nach vorne geworfen.

Ethan wich diesmal nicht aus.