©NovelBuddy
Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 209: BREAKING: Störung in der verbotenen Zone—Erster Tieraufstand seit über drei Jahrhunderten
Seraphina setzte sich nicht wieder hin. Sie stand einfach am Türrahmen, die Arme hinter dem Rücken verschränkt.
Ihre Haltung war entspannt und dennoch präzise, als wäre jeder Zentimeter ihres Körpers auf Kontrolle eingestellt. Sie war nicht angespannt, aber es war auch nichts Lässiges an ihr.
"Du hättest es uns früher sagen sollen," sagte sie leise.
Ethan blickte zu ihr auf, seine Augen ruhig, seine Stimme gleichmäßig.
"Ich wusste nicht, was ich sagen sollte."
Seraphina erhob nicht ihre Stimme. Sie seufzte nicht und schnaubte nicht. Sie starrte ihn nur noch ein wenig länger an.
"Das ist keine Entschuldigung."
"Ich weiß."
Er versuchte nicht, es zu erklären. Er versuchte nicht zu argumentieren. Er akzeptierte es einfach.
Aber Seraphinas Stimme wurde nicht härter. Wenn überhaupt, wurde sie gleichmäßiger – fast warm.
"Du hast es besser gehandhabt als die meisten es getan hätten."
Ethan nickte leicht. Nichts Dramatisches. Nur eine Bestätigung. Er suchte nicht nach Lob, und sie gab es nicht zur Schau.
Sie hielt seinen Blick noch ein paar Sekunden fest, dann wandte sie ihre Augen der schwebenden Projektion zu, die noch schwach an der gegenüberliegenden Wand flackerte. Mit einer kleinen Geste tippte sie auf ihr Pad und schaltete es aus. Der Raum verdunkelte sich noch ein wenig mehr, das Leuchten verschwand.
Liliana, die die meiste Zeit des Gesprächs mit verschränkten Armen an der Wand gestanden hatte, bewegte sich endlich. Sie ließ ihre Arme an die Seiten fallen, ihre Stimme war jetzt leiser.
"Du warst da, als es anfing. Und du bist bis zum Ende geblieben. Niemand gibt dir die Schuld."
Sie sagte es nicht wie ein Kompliment. Nur als Tatsache. Eine Wahrheit, die sie bereits unter sich akzeptiert hatten.
Isabella lehnte sich auf der Fensterbank nach vorne. Sie war auch still gewesen und hatte durch das Glas die Stadt unter ihnen beobachtet, ein Bein unter sich gezogen.
Ihr Kinn ruhte leicht in ihrer Handfläche, ihr violettes Haar halb im schwindenden Licht von draußen verschattet.
"Aber sie werden es tun," sagte sie mit leiser Stimme.
In ihren Worten lag kein Biss. Kein Urteil. Nur Ehrlichkeit.
Ethan drehte den Kopf und sah sie an. "Lass sie."
Lilith, die eine Weile nicht gesprochen hatte, bewegte sich endlich. Sie griff langsam nach der Teetasse vor ihr.
Ihre Finger waren anmutig, langsam, als wäre noch alles unter Kontrolle. Sie nahm einen kleinen Schluck, ihre Augen unlesbar, dann stellte sie die Tasse behutsam wieder ab.
"Wir kümmern uns um diesen Teil," sagte sie schlicht.
Dann stand sie auf, geschmeidig und lautlos, ihre Absätze machten kaum ein Geräusch auf dem Boden.
"Ruh dich aus. Iss später etwas. Wenn sich etwas ändert, rufen wir dich."
Ethan stand auch auf, aber er ging nicht sofort. Er schaute aus demselben Fenster, durch das Isabella geblickt hatte.
Der Nebel hatte draußen begonnen, sich zu lichten. Von dieser Höhe aus überblickte das Anwesen einen Großteil der Stadt.
Die Lichter unten begannen aufzuleuchten, ein Block nach dem anderen, während die Dämmerung sich langsam über die Skyline legte.
Im Flur jenseits des Studierzimmers hallten leise Schritte wider – wahrscheinlich einer der Angestellten des Anwesens, der Tabletts bewegte oder leise eine Tür schloss.
Die Luft war wieder ruhig. Nicht die angespannte Art von Stille wie zuvor, sondern etwas Sanfteres. Als würde das ganze Haus innehalten. Atmen. Warten auf das, was als Nächstes kam.
Ethan verließ schließlich den Raum. Er sagte nicht auf Wiedersehen. Das musste er nicht. Sie alle verstanden.
Sobald er die obere Halle betrat, erklang ein sanfter Ton von einem der Wandpaneele. Dann ein weiterer. Dann ein dritter.
Innerhalb von Sekunden aktivierte sich das Holo-Netzwerk des Anwesens mit einem leisen Summen. Die Lichter dimmten sich leicht, als verschiedene Anzeigebildschirme an den Wänden automatisch eingeschaltet wurden – nichts Lautes oder Auffälliges, nur stille Updates, die zu filtern begannen.
Im Studierzimmer bewegte sich Lilith zunächst nicht. Ihre Augen scannten bereits den nächsten Bildschirm, als einer der Feeds umgeleitet wurde, um mit den öffentlichen Nachrichtensynchronisationen übereinzustimmen.
Isabella veränderte ihre Position, die lässige Haltung war verschwunden, ihre Augen nun fokussiert.
Seraphina tippte erneut auf ihr Pad und blickte dann zum Bildschirm. Ihr Ton war ruhig, aber konzentriert.
"Es beginnt."
Das erste Nachrichtenbanner rollte über die Oberseite des Displays:
EILMELDUNG: Störung in der Verbotenen Zone – Erster Tieraufstand seit über drei Jahrhunderten
Es gab zunächst keinen Ton. Nur Rohmaterial. Es stammte von tragbaren Studentenrekordern, wackelig und hastig.
Drohnenaufnahmen aus der Luft folgten. Entfernte Ansichten von panischen Studenten, die durch dichten Wald sprinteten.
Leuchtraketen erhellen den Himmel. Bestien, die durch das Unterholz stürmen. Explosionen. Schreie.
Dann füllte eine nähere Aufnahme den Bildschirm.
Sie zeigte eine Bestie mit Bronze-Rang – massiv, verletzt, aber immer noch schnell – die ihren Körper durch eine kleine Gruppe fliehender Studenten rammte.
Der Winkel wackelte wieder. Die Kamera neigte sich. Dann stabilisierte sie sich.
Eine einzelne Gestalt trat ins Bild.
Nicht benannt. Nicht deutlich.
Einfach dort stehend, allein, der Bestie gegenüber. Ruhig. Bewegungslos.
Die Kamera fror für einen kurzen Moment ein.
Dann griff die Bestie an.
Die Gestalt – Ethan – trat vor, einen Arm erhoben. Es gab ein kurzes Flackern von Energie. In der nächsten Sekunde brach die Bestie in der Luft zusammen.
Zusammengesackt, als hätte etwas ihre Kraft mit einem Schlag weggerissen.
Kein Schreien. Keine Pose. Nur Handlung. In einer einzigen, präzisen Bewegung erledigt.
Der Feed sprang wieder.
Mehrere Fenster öffneten sich auf den Bildschirmen. Geschnittenes Filmmaterial. Einblicke in andere Studentengruppen. Ausschnitte von Offiziellen, die sich weigerten, Fragen zu beantworten. Chaotische Interviews, voller Spekulationen und Mutmaßungen.
Dann erschien eine junge Reporterin. Sie hatte leuchtende Augen, enge Locken und eine geübte Stimme voller Besorgnis.
"Wir erhalten jetzt die Nachricht, dass eine nicht autorisierte kultbezogene Störung den Vorfall in Zone Zwölf verursacht haben könnte.
Während Offizielle dies nicht direkt bestätigt haben, behauptet eine Quelle aus dem Aufsichtsteam der Akademie, dass dies kein natürlicher Tieraufstand war."
Ein weiterer Schnitt.
Als nächstes erschien ein Standbild, aufgenommen von einer Drohne, die hoch über dem Wald schwebte. Es war herangezoomt worden.
Der Winkel zeigte eine weite Lichtung. Dutzende von Studenten. Einige helfen anderen. Einige tragen die Verletzten.
In der Mitte stach wieder eine Gestalt hervor.
Ethan. Verschwommen, aber erkennbar.
Nicht nur wegen dem, was er tat.
Sondern wegen der Art, wie still er stand.
Dieses Bild – schwach, unvollkommen – verbreitete sich schneller als der Rest.
Online-Beiträge begannen hereinzuströmen.
"Wer ist dieser Student?"
"Hat er diese Bestie allein getötet?"
"Warum spricht niemand darüber?"
"Vertuscht die Akademie das?"
Der Feed wechselte erneut. Diesmal war es eine offizielle Antwort. Nicht live. Nur eine Stimme, die über einen dunklen Bildschirm mit einem schlichten Regierungssiegel las.
"Die heutige Störung in der Zone wurde als Umweltanomalie eingestuft. Weitere Informationen werden nach Abschluss der Untersuchung veröffentlicht."
Lilith schaute ohne zu blinzeln zu. "Natürlich."