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Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 220: Etwas passiert unter dem Tisch
Die Türen zum Speisesaal öffneten sich mit einem leisen Schub, und warmes Licht ergoss sich über den polierten Boden.
Der Himmel draußen war noch nicht völlig dunkel geworden – nur so weit gedämpft, dass durch die hohen, gewölbten Fenster schwache Schatten fielen. Drinnen war die Luft still, ruhig und gelassen.
Ein rechteckiger Tisch zog sich durch die Mitte des Raumes, nicht übermäßig lang, gerade genug, um auf jeder Seite eine Handvoll Personen zu platzieren, ohne dass es gedrängt wirkte.
Die polierte Eichenoberfläche reflektierte das sanfte Deckenlicht, und die Stühle waren mit dunkelgrünem Samt gepolstert, nah genug beieinander für leise Gespräche.
Das Besteck war in ordentlichen Paaren angeordnet, mit gefalteten Servietten und feinen Keramiktellern, die neben abgedeckten Schüsseln ruhten.
Dünne Dampfschwaden schlängelten sich unter den Deckeln hervor und deuteten auf die Wärme der Mahlzeit hin, die darauf wartete, serviert zu werden.
Ethan kam mit den Zwillingen an seiner Seite herein. Sie sprachen nicht, aber ihre Schritte verlangsamten sich, als sie die Anordnung wahrnahmen.
Und als sie ankamen, saß Elowen bereits da und wartete auf sie.
Sie hatte ihre Kleidung nicht gewechselt.
Das dunkelgrüne Cheongsam schmiegte sich noch immer wie auf die Haut gemalte Seide an sie. Der Schlitz entlang ihres Beines verschob sich leicht, wenn sie sich bewegte, und zeigte gerade genug von ihrem glatten, blassen Oberschenkel, um
Ethans Gedanken ins Stocken zu bringen. Und diese spitzenbesetzte Schürze – noch immer eng um ihre Hüften gebunden – half auch nicht.
Sie benahm sich nicht, als hätte sie sich für jemanden herausgeputzt.
Das machte es nur schwerer, wegzusehen.
Sie nahmen ihre Plätze ein – Ethan in der Mitte, Everly zu seiner Linken, Evelyn zu seiner Rechten.
Elowen saß ihm direkt gegenüber.
Ihre Augen trafen seine.
Nur eine Sekunde.
Kein Lächeln.
Dann streckte sie die Hand aus und begann, die Schüsseln aufzudecken.
Zuerst verbreitete sich der Duft von geschmorter Ente. Dann Gemüse, weiche Brötchen und eine reichhaltige Kräuterbrühe. Nichts übermäßig Luxuriöses.
Aber alles sah aus, als wäre es mit Sorgfalt gekocht worden, warm, ausgewogen und irgendwie tröstlich.
Everly griff als Erste zu. "Du magst Ente, oder?"
Sie wartete seine Antwort nicht ab. Sie nahm einfach ein zartes Stück und hielt es ihm mit ihren Essstäbchen hin.
Ethan blinzelte einmal, dann beugte er sich vor und nahm den Bissen.
Evelyn folgte gleich danach. "Das gleicht die Hitze aus", sagte sie und schöpfte einen Löffel Brühe, den sie ihm entgegenhielt, ohne direkt in sein Gesicht zu schauen.
Er nahm ihn genauso langsam.
Sie machten weiter.
Bissen für Bissen. Boten Essen an, als wäre es nichts. Aber ihr Timing war zu glatt, zu einstudiert.
Als wären sie es gewohnt, ihn zu teilen – und jetzt stellten sie sicher, dass niemand es vergaß.
Elowen unterbrach nicht. Sie bediente sich ruhig, ihre Hände nie hastig. Ihre Augen blieben gesenkt, aber ab und zu blickte sie auf, ruhig und stetig.
Beobachtend.
Ethan hielt seinen Gesichtsausdruck entspannt. Er sagte ’Danke’. Er nickte, wenn es nötig war. Er ließ das Gespräch fließen, ohne es zu sehr zu forcieren.
Aber unter dem Tisch veränderte sich etwas.
Er spürte es zuerst an seinem Knöchel. Leicht. Nackt. Ein sanftes Stupsen gegen seine Beine.
Er reagierte zunächst nicht. Blieb einfach still. Ließ es nach oben gleiten – langsam, geschmeidig, genau an der Seite seiner Wade entlang.
Seine Augen bewegten sich nicht.
Aber er wusste Bescheid.
Elowen zeigte nichts. Kaute noch immer ruhig, eine Hand ruhte leicht neben ihrem Teller, die andere hob ihre Tasse zum Nippen.
Aber ihr nackter Fuß zeichnete eine langsame Linie hinter seinem Knie nach.
Er atmete durch die Nase aus.
Dann nahm er einen weiteren Bissen von Everlys Essstäbchen.
Der Druck unter dem Tisch ließ nach... dann kehrte er am anderen Bein zurück. Ihr Fuß verschob sich nun leicht nach innen, Zehen streiften die Innenseite seines Oberschenkels – leicht genug, um nicht offensichtlich zu sein, stetig genug, um gefühlt zu werden.
Er passte seine Haltung an.
Nicht offensichtlich. Nicht laut.
Gerade genug.
Evelyn bemerkte etwas. Ihr Blick huschte zu ihm, dann senkte er sich zum Boden – als spürte sie, dass etwas nicht stimmte.
"Alles in Ordnung?", fragte sie mit leiser Stimme.
"Ja", sagte Ethan. "Nur warm hier drin."
Everly lehnte sich mit einem Grinsen näher. "Soll ich dich abkühlen?"
Er warf ihr einen seitlichen Blick zu. "Mir geht’s gut."
Auf der anderen Seite des Tisches blieben Elowens Augen auf ihrem Teller.
Aber ihr Fuß hörte nicht auf.
Er glitt wieder höher, jetzt langsamer, zeichnete leichte Bewegungen an seinem inneren Oberschenkel nach, nur ein sanfter Druck, keine Eile.
Ethan lehnte sich ein wenig zurück und drückte sein eigenes Bein als Antwort nach vorne – nur ein Stupsen unter dem Tisch.
Elowens Zehen hielten inne, verschoben sich dann leicht und kräuselten sich gegen ihn.
Sie lächelte nicht. Aber ihr Blick veränderte sich. Nur ein wenig. Als würde sie etwas anerkennen, das er nicht laut ausgesprochen hatte.
Die Mahlzeit ging weiter.
Die Zwillinge fütterten ihn weiter, eine nach der anderen. Ihre Fragen kamen jetzt sanfter, persönlicher.
"Wie hat es sich angefühlt?", fragte Evelyn. "All diese Augen auf dir?"
Ethans Stimme blieb gleichmäßig. "Laut. Bis ich abgetreten bin."
Everly nickte und legte ihren Arm leicht an seinen. "Du hast nicht wirklich etwas gesagt. Nur genickt."
Er zuckte mit den Schultern. "War nicht nötig."
Evelyn blickte über den Tisch. Dann zurück zu ihm. "Wusstest du, dass Astralis ein Angebot machen würde?"
"Ich hatte eine Vermutung."
Elowen hatte noch immer nicht viel gesagt. Aber ihr Fuß glitt etwas höher, stupste jetzt direkt unter seinen Oberschenkel.
Nicht hastig. Nicht gewaltsam.
Einfach da.
Ethans Atmung blieb langsam. Er zeigte es nicht in seinem Gesicht. Aber seine Finger krümmten sich leicht gegen sein Knie.
Elowen griff nach ihrem Tee und nahm einen Schluck, ihre Augen trafen wieder seine.
Die Botschaft war leise.
Aber klar.
"Ich bin froh, dass du sie ausgewählt hast", sagte Evelyn. "Wir bleiben zusammen."
"Ja", fügte Everly hinzu. "Du steckst jetzt mit uns fest."
Ethan lächelte, nur ein wenig.
Der Tisch fühlte sich wärmer an, als er sollte. Nicht wegen des Essens.
Wegen ihr.
Der Druck ihres Fußes. Die Art, wie ihre Augen beobachteten, ohne sprechen zu müssen. Die Stille, die sie als Signal nutzte.
Dann sprach Elowen wieder.
"Nachtisch?"
Es war nur ein Wort.
Aber etwas an der Art, wie sie es sagte...
Ethan schaute über den Tisch. Ihr Blick war nicht weicher geworden. Wenn überhaupt, war er klarer geworden.
Als wäre sie fertig mit dem Zuschauen.
Und bereit, sich zu bewegen.
Er nickte langsam.
"Ich könnte etwas Süßes vertragen."
Elowen stand auf. Ihr Cheongsam verschob sich wieder, als sie sich erhob, der Schlitz öffnete sich mit der Bewegung etwas mehr. Ihr Fuß glitt zurück, zog sich von seinem Bein mit einer Art langsamer, endgültiger Pause zurück.
Der Raum fühlte sich plötzlich kälter an ohne ihn.
Die Zwillinge beobachteten sie, als sie um den Tisch herumging.
Sie sagten nichts.
Aber sie konnten spüren, dass etwas nicht stimmte, wussten aber nicht genau was.