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Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 222: Mein kleiner Schwiegersohn", sagte Elowen sanft, "brauchst du jemanden, der dir den Rücken reibt?
Das Licht im Wohnzimmer war bereits gedimmt, als sie den Speisesaal verließen. Nach Ethans Zusage, zu bleiben, hatte kaum jemand etwas gesagt, aber das war auch nicht nötig. Die Stimmung hatte sich bereits verändert.
Weiche Kissen, warme Decken und ein schwacher Hauch von Zitrusöl hingen noch in der Luft, Überbleibsel der täglichen Reinigung durch das Hauspersonal.
Der Raum wirkte bewohnt und dennoch gemütlich, als gehöre er einer Familie, die nichts dagegen hatte, zu Hause zu bleiben.
Ethan ließ sich auf das zentrale Sofa fallen und ließ seinen Körper in die Kissen sinken. Everly plumpste direkt neben ihn, ihren Kopf wortlos an seine Schulter lehnend.
Evelyn nahm den Platz auf seiner anderen Seite ein, ruhig, aber nah, ihre Finger ruhten leicht auf der Rundung seines Unterarms.
Auf der anderen Seite des Raumes bewegte sich Elowen zum Seitenschrank. Sie sprach nicht, fragte nicht nach Meinungen.
Sie öffnete einfach eine Schublade und zog ein kleines schwarzes Etui heraus. Als sie sich umdrehte, lächelten beide Zwillinge.
"Karten?" fragte Everly.
Elowen nickte. "Oder Würfel. Eure Wahl."
Ethan hob eine Augenbraue. "Habe ich ein Mitspracherecht?"
"Nein," antworteten alle drei Frauen gleichzeitig.
Er lachte und lehnte sich zurück. "Typisch."
Sie entschieden sich für ein Kartenspiel – etwas Einfaches, Schnelles und etwas, worüber man leicht lachen konnte.
Die Art von Spiel, bei dem man sich gegenseitig anstupsen, Züge stehlen und einander mit einem Lächeln des Schummelns beschuldigen kann.
Anfangs dachte Ethan, sie würden normal spielen. Nach der zweiten Runde begann er jedoch, Dinge zu bemerken.
Everlys Hand schwebte immer in der Nähe seiner, wenn sie ihre Karte ablegte. Ihre Finger streiften mehr als einmal sein Handgelenk.
Evelyn, still wie immer, neigte ihren Kopf, wenn sie ihre Karten betrachtete, und ließ ihr Haar in weichen Wellen über seine Schulter fallen.
Und Elowen?
Sie saß nicht neben ihm.
Sie saß ihm gegenüber, die Beine übereinandergeschlagen, eine Hand ruhte leicht auf dem Tisch.
Aber ab und zu tippte ihr Fuß einmal auf den Boden. Nur ein leises Klicken. Fast wie ein Signal. Und die Zwillinge lehnten sich näher heran, fast synchron.
Ethan sagte nichts. Aber er begann schlechter zu spielen.
"Drei in Folge," sagte Everly, nachdem sie eine weitere Runde gewonnen hatte. "Alles in Ordnung bei dir?"
"Mir geht’s gut," sagte er.
"Bist du sicher?" fragte Evelyn, ihre Stimme ruhig, aber ihre Augen wissend. "Du bist nicht etwa abgelenkt oder so?"
"Ich sagte, mir geht’s gut."
"Dann versuch nicht zu verlieren," grinste Everly.
Die vierte Runde lief noch schlechter. Er war mittendrin, als er spürte, wie etwas gegen die Seite seines Knies drückte.
Er schaute nach unten.
Nichts Offensichtliches.
Aber als er wieder aufblickte, war Elowens Blick noch immer ruhig. Noch immer still.
Noch immer da.
Sie lächelte nicht.
Aber ihre Augen hielten etwas, das sich fast wie eine Herausforderung anfühlte.
Er reagierte nicht. Nicht offen.
Aber als Everly wieder gewann und jubelte, sich gegen ihn lehnend, ließ Ethan seine Hand einen Moment länger als üblich leicht auf ihrem Oberschenkel ruhen.
Ihre Reaktion war subtil.
Aber sie zog sich nicht zurück.
Und Evelyn auch nicht, als seine Finger während der nächsten Runde ihr Knie streiften.
Irgendwann verloren die Karten ihren Reiz.
Sie wechselten zu einem alten Film – einem der klassischen Superkraft-Dramen, die ausgestrahlt wurden, bevor einer von ihnen geboren war. Die Art, die mehr auf Spannung als auf Effekte setzte.
Das Sofa wurde wärmer.
Enger.
Elowen bewegte sich von ihrem Stuhl und nahm den freien Platz am Ende des Sofas ein. Nicht nah genug, um jemanden zu berühren. Aber nah genug, um das Gleichgewicht des Raumes zu verändern.
Die Zwillinge lehnten sich während des Films mehr an Ethan. Sie sprachen nicht. Sie verschoben sich nur langsam und ließen sich in die weichen Kissen neben ihm sinken.
Ihre Beine streiften seine. Ihre Schultern drückten gegen seine Arme.
Und im sanften Licht des Bildschirms beobachtete Elowen alles.
Sie schaute nicht weg.
Nicht ein einziges Mal.
Schließlich endete der Film. Der Abspann lief über ein sanftes Klavier-Outro. Niemand griff nach der Fernbedienung.
Everly gähnte zuerst. Dann streckte sie sich, die Arme über dem Kopf, bevor sie sie über Ethans Schoß fallen ließ.
"Ich bin fertig," murmelte sie.
Evelyn war ruhiger. Sie stand leise auf und glättete ihr Kleid. "Wir sollten schlafen."
"Einverstanden," sagte Elowen, ihre Stimme sanft, aber endgültig.
Ethan stand mit ihnen auf. Die Stille war zurück, aber sie war nicht unangenehm.
Einfach natürlich.
Sie sagten nicht gute Nacht.
Das mussten sie nicht.
Jeder von ihnen schlüpfte in sein Zimmer, das Licht im Flur leitete ihre Schritte.
Ethan machte sich auf den Weg den vertrauten Korridor entlang zum Gästeflügel. Nur war es für ihn nicht wirklich mehr ein Gästeflügel. Nicht mehr.
Er hatte in den letzten Jahren so oft hier übernachtet – manchmal allein, manchmal mit Lilith oder seinen Schwestern, wenn sie zu Besuch kamen – dass ein Zimmer nur für ihn reserviert worden war.
Die Tür knarrte leise, als er sie öffnete.
Das gleiche einfache Layout. Das gleiche saubere Bett mit dunklen, ordentlich eingesteckten Laken – ein Nachttisch mit einer Keramiklampe. Eine halb offene Schiebetür führte ins Badezimmer.
Dann ging er hinein und begann, seine Kleidung auszuziehen.
Ließ sich Zeit.
Sein Hemd kam zuerst ab.
Er nahm sich einen Moment zum Atmen, seine Brust hob und senkte sich.
Dann öffnete er seine Hose.
Langsam.
Vorsichtig.
Er legte seine Kleidung beiseite, faltete sie grob und legte sie auf die gepolsterte Bank an der Wand.
Das Badezimmer war noch warm von der früheren Dusche, die jemand genommen haben musste. Dampf hing noch leicht am Spiegel. Das Deckenlicht summte leise und warf blasse Schatten über den gefliesten Boden.
Ethan griff nach einem Handtuch und ging zur Dusche, ließ zuerst das Wasser laufen.
Dampf füllte den Raum erneut.
Er stieg ein und ließ das Wasser über seinen Kopf, seine Schultern, seinen Rücken laufen.
Keine Gedanken.
Nur Wärme und Atem.
Einige Minuten vergingen.
Da kam das Klopfen.
Nur ein Klopfen.
Leise. Fast zu leise, um es zu bemerken.
Es hätte ein Zufall sein können, als wäre es einer.
Vielleicht hatte sich das Holz verschoben. Vielleicht hatte ein Luftzug etwas in der Nähe angestoßen. Vielleicht war es überhaupt nichts.
Aber Ethan wusste es besser.
Er wusste, wer es war.
Und er wusste, dass er es nicht ignorieren sollte.
Er wickelte das Handtuch um seine Hüfte, trocknete sein Haar schnell ab und ging zur Tür.
Ein weiteres sanftes Klopfen folgte – diesmal deutlicher. Nicht hastig. Nicht zögernd.
Er hielt inne.
Dann drang ihre Stimme durch.
"Mein kleiner Schwiegersohn," sagte Elowen sanft, "brauchst du jemanden, der dir den Rücken reibt?"